Frankfurt- Wieder und Wieder

„Er ist nicht in der Maschine – schon wieder nicht!" Samstag morgen, der 18. Oktober 2008, 9.30 Uhr Ortszeit, kurz vorm Cargo-Center Süd des Frankfurter Flughafens. Handytelefonat mit meinem Mann. „Du machst Witze! Das kann nicht sein! Delta Airlines hat mir gestern Nacht bestätigt, dass er aus Philadelphia raus ist und in der Maschine nach Atlanta sitzt. Ich bin jetzt kurz vorm Flughafen, treffe mich in wenigen Minuten mit Angelika und will meinen Hund einsammeln. Der MUSS im Flieger sitzen!!" - „Laura hat heute Nacht gemailt, dass man sie benachrichtigt hätte, dass der Hund in Atlanta festgehalten wurde, warum oder wie lange weiß sie auch nicht. Sie lässt fragen, was sie jetzt tun soll.." 

Comic

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich mittlerweile ein – sagen wir mal „gespanntes Verhältnis" – zum Flughafen Frankfurt entwickelt habe. Irgendwie scheint bei allem, was diesen Flughafen betrifft, der Wurm drin zu sein… Aber ich wollte Opus unbedingt einen non-stop Flug von Philadelphia nach Deutschland gönnen, das ging nur über Frankfurt. Naja, oder eben auch nicht – wie man sieht.

Zum besseren Verständnis dieses Albtraums fange ich mal von Vorne an. Ich war schon seit Längerem auf der Suche nach einem blutsfremden schönen Rüden für unsere Zucht. Natürlich MDR1 frei, wenn möglich non-carrier, sowie CEA-PRA-Kat-frei. Sable wäre gut, Weissfaktorierung willkommen. Solche Hunde wachsen natürlich nicht auf Bäumen, dementsprechend lange war ich ja auch schon auf der Suche. Im April bekam ich per Mail zwei Hündinnen in tricolor sowie einen Rüdenwelpen aus einem gerade gefallenen Wurf aus der Zuchtstätte VAN-M von Laura van Embden angeboten. An den Hündinnen hatte ich kein Interesse, ich war ja auf der Suche nach einem Rüden. Zur Veranschaulichung der möglichen Entwicklung der Welpen aus dem gerade gefallenen Wurf wurden mir Bilder von einem Vollbruder aus dem vorherigen Wurf übermittelt. WOW!! 

OpusHess

Fotos: Corinna Hess

Seine Werte: MDR1 +/+ non-carrier und CEA-PRA-Kat frei. Sein Vater ist ein CEA-non-carrier, seine Mutter ebenfalls CEA-frei. Also eine Chance von 50%, dass er ebenfalls CEA non-carrier ist. Sable, weissfaktoriert – MEIN HUND – wie bestellt!! Leider war seine Züchterin ebenfalls der Meinung, dass er wie bestellt wäre, leider für sie und nicht für mich. Er war unverkäuflich. Obwohl ich für amerikanische (und deutsche) Verhältnisse ein ungemein hohes Angebot machte. Auch eine spätere Pacht war vorläufig ausgeschlossen. Schade…

Kurze Zeit später wurde dann unser K-Wurf geboren, in dem unser Keltic Prince geboren wurde. Ebenfalls MDR1 +/+ non-carrier, dark sable, weissfaktoriert, 100% American Lines und CEA-PRA-Kat-frei. Zwar kein CEA non-carrier, aber das war bei Opus ja auch nicht sicher gewesen. Ich haderte nicht länger mit meinem Schicksal und war glücklich und zufrieden mit dem Prinzen.

Dann am 31.Juli eine erneute Email: Da Laura nun immer älter wird und immer weniger Zeit hat, da ihr Mann im März einen Schlaganfall erlitten hatte, hat sie sich entschieden, sich von einigen Hunden zu trennen und den Bestand zu verkleinern. Ob ich noch Interesse an Opus hätte… Es war, also ob man mit einer Stange Toblerone vor meine Augen herumgewedelt hätte (hatte ich schon erwähnt, dass ich absolut süchtig nach Toblerone bin??? Nur für den Fall, wenn mir mal jemand was mitbringen will, wenn er mich besucht J ) Und wie das so ist mir Süchten, man hat sie nicht im Griff. Ich konnte nicht widerstehen. Ich meldete mich telefonisch bei Laura und klärte wichtige Details. Hat er ein komplettes, korrektes Gebiss, sind beide Hoden vorhanden und abgestiegen, klinische Augenuntersuchung im Welpenalter, Größe, etc. Alles war in Ordnung, sie sagte mir auch, dass sie gerade hat Blut abnehmen lassen für den Gentest bei Optigen, um herauszufinden, ob er auch non-carrier für CEA wäre. Wenn das Ergebnis positiv wäre, er also ein CEA non-carrier wäre und bis dato nicht verkauft wäre, würde sie ihn dann auch lieber behalten, Rüden mit den Werten würde ja kein Züchter hergeben... (Ach was!). Also ein Pokerspiel. Sie pokerte, dass sie ihn jetzt noch mit seiner Chance auf non-carrier von 50% für einen ansehnlichen Preis verkauft und wenn er dann kein non-carrier wäre, dann hätte er wenigstens einen SEHR guten Preis erzielt. Ich pokerte eigentlich weniger auf das Ergebnis, da er mir als carrier ebenso gefiel, als darauf, dass der Verkauf bis zum Eintreffen des Ergebnisses von Optigen bereits abgewickelt wäre. Ich hatte eher die Angst, dass er ein non-carrier wäre und Laura ihn dann nicht mehr verkaufen würde.

Dann nannte sie ihren Preis für Opus. Natürlich zzgl. Impfung, Entwurmung, Kosten für den Tierarzt für das Gesundheitszertifikat, Anlieferung zum Airport Philadelphia, Flugbox, Frachtkosten für den Hund, etc. Sie hat nichts vergessen, was auch nur annähernd Kosten verursachen könnte. Da kamen pauschal mal eben locker $ 5000.- zusammen. Dafür muss auch in den USA eine alte Frau lange stricken… Hinzu kamen dann noch die zu erwartenden Kosten, die hier in Deutschland auf mich zukommen würden. Flughafengebühren, Amtsveterinär am Flughafen, Zoll, Einlagerungsgebühr für die Tierstation, Fahrkosten nach Frankfurt, Gentests für GCS, MDR1 (beide Eltern haben +/+, aber ich brauche ein schriftliches Zertifikat, dass er auch MDR1 +/+ ist), Röntgenuntersuchung auf HD, Kosten für die Einberufung eines Teams für einen Sondertermin für den Gelassenheitstest, Zuchttauglichkeitsschreibung, etc. Aus den fünftausend Dollar würden schnell fünftausend Euro werden… Die hat man mal nicht eben so „auf Tasche“, wir jedenfalls nicht. Ich hatte gerade zwei Hündinnen belegen lassen (externe Rüden, also externe Kosten), die zu erwartenden zwei Würfe mussten ernährt und aufgezogen werden, inkl. aller Tests und Untersuchungen. Das kostet alles Geld. Viel Geld. Dafür lag auch genügend Kapital auf unserem „Welpen-Konto“. Das wird auch nicht angerührt. Der Kauf eines weiteren (wir hatten ja gerade im Dezember und im Mai zwei Hündinnen aus den USA importiert) so immens teuren Hundes war nicht geplant gewesen. Ein weiteres Problem: Es war unmöglich, einen fremden Rüden hier in unser Rudel zu integrieren, wenn gerade zwei Hündinnen geworfen haben (davon eine Pachthündin). Wir halten unsere Hunde im Haus, es gibt keine „Außenanlage“ bei uns. Sechs eigene Hunde, eine Pachthündin, zwei Würfe UND ein neuer Rüde unter einem Dach, das geht NICHT!! Never, no way!! Ich könnte Opus erst nach der Abgabe der Welpen und nach der Abreise der Pachthündin übernehmen. Alles andere wäre Wahnsinn und würde im Chaos enden.

Also vereinbarte ich mit Laura, dass wir Opus gerne kaufen würden, aber er erst im November zu uns reisen könnte. Sie war nicht begeistert, willigte aber ein. Bedingung: die Anzahlung müsste vor dem Eintreffen des Ergebnisses von Optigen bei ihr eintreffen. Fünf Tage später hatte sie ihre Anzahlung und drei Tage danach kam das Ergebnis von Optigen: Opus ist non-carrier für CEA!!! Sie teilte mit das Ergebnis mit und vergaß nicht zu fragen, ob ich vielleicht von dem Kauf zurücktreten wolle, sie würde ihn sonst auch gerne behalten… Nix da, der Drops ist gelutscht, Opus kommt zu uns!!

Der August ging ins Land und der September… Inzwischen hatte ich einigen Züchterfreunden von Opus berichtet. Erste Deckanfragen trudelten ein mit der Frage, wann er denn endlich käme.. Es stellte sich schnell heraus, dass fast alle Hündinnen im Oktober/November läufig werden würden. Hmmm das könnte knapp werden. Wenn er erst im November käme, dann noch die Untersuchungen und Tests, das könnte für mindestens zwei der Hündinnen zu spät werden, inkl. meiner eigenen Hündin Hazel. Blieb immer noch das Problem, wohin mit Opus, so lange ich noch Welpen habe? Die Lösung des Problems kam in Gestalt von Angelika Koj. Sie war bereit, Opus bei sich aufzunehmen, bis er zu uns kommen könnte. Evtl. auch langfristig, da ich bekanntlich lieber meine Rüden bei guten Freunden unterbringe, wo sie ein Leben lang erstrangig Familienhund sind, als einem Rüden den Stress anzutun, bei uns im Haus mit so vielen Hündinnen zu leben, die regelmäßig läufig werden, die er aber nur sehr selten belegen dürfte. Der gute Junge würde einen Hormonkoller bekommen, und ich mit.

Aber durch die Möglichkeit, Opus bei Angelika und ihren zwei Collies unterbringen zu können, kam das Projekt „Opus reist nach Deutschland" ins Rollen. Und das bereits Ende September.

Ich benachrichtigte Laura von der neuen Zeitplanung. Sie war begeistert. „Nebenbei“ teilte sie mir mit, dass sie Opus nun doch schon als Zuchtrüden beim AKC registriert hätte und er bereits zwei Hündinnen bei ihr belegt hätte. Ähhhh, so was hätte man wohl mit mir absprechen müssen, wenigstens fragen, aber da denke ich wohl „zu deutsch“ für Laura. Erst später ging mir auf, dass Opus mit seiner Registrierung und Zuchtzulassung im AKC auch automatisch die Zuchtzulassung im Canadian Kennel Club und in der europäischen FCI hat. Naja, kann ja nicht schaden…

Um den Rest des Projektes Opus finanzieren zu können wurde unser Privatkonto restlos geplündert. An diese Stelle vielen Dank an die Leman-Bank L Durch den Börsencrash sank der Dollarwert innerhalb kürzester Zeit ins Bodenlose, was uns weitere 300 Euro zusätzlich kostete, weil der Wechselkurs für den Dollar so teuer für uns wurde. Um einen Dollar zu erwerben (und zu überweisen) mussten wir nun deutlich mehr Euros ausgeben.

Ich schickte Laura das zu verwendende EU-Gesundheitszertifikat mit der Bitte einen Flug bei Lufthansa von Philadelphia nach Frankfurt zu buchen. Am 15. Oktober teilte sie mir mit, sie hätte für den 16. Oktober einen Flug für Opus gebucht, der aber 200 Dollar teurer war, als veranschlagt. Ich sagte ihr, dass die 200 Dollar den Kohl nun auch nicht mehr fett machen würden. Sie fuhr mit Opus zu einem Tierarzt, der nach eigenen Angaben berechtigt war, ein internationales Gesundheitszertifikat auszustellen. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass es ein Amtstierarzt, ein sog. „area veterinary“ sein musste, der das Zertifikat ausstellt. Sie sagte, dass das kein Problem wäre, er dürfe das schon so machen. Na gut. Ich bestätigte den späteren Empfang von Opus bei der Lufthansa, bekam von Laura meine Airwaybill Nummer und suchte ihr noch im Internet eine Karte heraus, wo genau in Philadelphia sie Opus anliefern musste.

Am Donnerstag wollte ich dann schon mal zu Angelika nach Mainz fahren, um dann mit ihr am Freitag Morgen Opus vom Flughafen in Frankfurt abzuholen. Persönliche Dinge verspäteten meine Abreise auf 14.00 Uhr. Ich stand mit Sack und Pack zur Abreise bereit, da flüsterte eine Stimme in meinem Ohr mir zu, vorher nochmals meine Emails abzurufen. Und siehe da--- Laura teilte mir mit, dass sie den Lufthansa Flug gestrichen hätte, weil die Anlieferung außerhalb des Flughafengeländes statt finden müsste, dort würde sie sich nicht auskennen… Sie hätte statt dessen einen Flug bei Delta Airlines gebucht. Der würde wiederum 200 Dollar weniger kosten als der Lufthansa Flug und an dem ihr bekannten Cargo Center müsste Opus eingecheckt werden. Aber der Flug ginge erst am Freitag, von Philadelphia über Atlanta nach Frankfurt, Ankunft am Samstag. Am Donnerstag Abend bekam ich per mail die neue AWB Nummer und die Flugdaten von Opus.

Am Freitag der 2. Versuch Richtung Frankfurt. In der Nacht waren keine neuen Mails gekommen, also pünktlich um 9.00 Uhr ab Richtung Süden. Nach fast vier Stunden Fahrt hielt ich an der Raststätte Berfa in Alsfeld, ca. 100 km vor Frankfurt an der A5. Mal eben für kleine Königstiger, dann kurzes Frühstück mit Apfel und Schokomuffin. Ein kleiner Anruf zu Hause kann ja nicht schade denke ich, ob Männe wohl gut mit der Versorgung der 12 Welpen klar käme… Er war ein wenig genervt, weil er trotz Urlaub mal wieder „schnell“ was an den Datenbanken für einen Kunden erledigen musste. Ich fragte also nach Neuigkeiten und nach Mails. Tja, da war sie dann, die neueste Mail: “stop Stephanie, please call me on the phone, Opus is NOT on his flight!!” Eine aufgeregte Mail von Laura, dass der Check-in in Philadelphia Opus nicht angenommen hatte, weil etwas mit den Papieren nicht stimmte. Na klasse!!! Nun wollte ich sie von meinem Handy aus anrufen, ging aber nicht, weil ich kein rooming für die USA hatte. Also vom Handy meinen Mann angerufen, der wiederum Laura in den USA angeklingelt und uns dann via Telefonkonferenz verbunden… Ein Hoch auf die moderne Telekommunikation!! Laura war total aufgelöst und meinte, dass das Zertifikat nur von einem Amtstierarzt unterschrieben werden durfte, mit Siegel und Stempel. Das war mir prinzipiell ja nicht neu, neu war jedoch, dass der Tierarzt, bei dem sie war, eben KEIN Amtstierarzt war. Sie hätte schon so viele Hunde verschickt, bisher hätte das Zertifikat von diesem Arzt immer gereicht, nun auf einmal nicht mehr, etc., etc,… Ergebnis: Sie hat Opus wieder vom Flughafen abgeholt und wollte mit ihm zum area vet gefahren. Dafür hätte sie aber nur 2 Stunden Zeit. Es ginge nämlich noch ein zweiter Flug nach Atlanta an dem Tag. Der würde noch so gerade rechtzeitig eintreffen, bevor der Anschlussflug nach Frankfurt ginge. Zwischen Ankunft und Abflug eines Tieres müssen minimum drei Stunden liegen, die für das Verladen benötigt werden. Was tun? Darauf hoffen, dass sie es in der Zeit schafft und nach Frankfurt weiterfahren? Oder wieder zurück nach Hause? Ich wartete eine Stunde und entschied dann, nachdem nichts Neues von Laura kam, wieder nach Hause zu fahren. Eine weise Entscheidung, denn sie bekam zwar Siegel und Stempel, aber zu spät für den Anschlussflug. Beide Flüge mussten neu gebucht werden. Das war für den nächsten Tag geplant. Diesmal war ich schlauer, ich wartete bis Samstag Nacht und rief dann bei der Delta in Philadelphia an, ob Opus eingecheckt und auf dem Flug von Philadelphia nach Atlanta wäre. War er!! Hurraa!! Endlich. Ab in die Federn, weil ich am Sonntag früh losfahren wollte, um mich mit Angelika um 10.00 Uhr auf dem Cargogelände zu treffen.

Am Sonntag Morgen Versuch Nr. drei. Um Fünf Uhr morgens auf der Autobahn, alles stockduster, aber die Straße frei. Um halb zehn war ich schon auf dem Weg zum Cargo-City-Center Süd und dachte mir: rufste Männe mal an, klingelst ihn aus dem Bett und berichtest ihm, dass du gut in Frankfurt angekommen bist. Kurzes Klingeln, Small Talk, im Hintergrund höre ich Tastenklappern. Dann das: „Er ist nicht in der Maschine – schon wieder nicht!" - „Du machst Witze! Das kann nicht sein! Delta Airlines hat mir gestern Nacht bestätigt, dass er aus Philadelphia raus ist und in der Maschine nach Atlanta sitzt. Ich bin jetzt kurz vorm Flughafen, treffe mich in wenigen Minuten mit Angelika und will meinen Hund einsammeln. Der MUSS im Flieger sitzen!!" - „Laura hat heute Nacht gemailt, dass man sie benachrichtigt hätte, dass der Hund in Atlanta festgehalten wurde, warum oder wie lange weiß sie auch nicht. Sie lässt fragen, was sie jetzt tun soll.."

Meine Gedanken lassen sich nur schwer in Worte fassen, ich spürte das dringende Bedürfnis, jemanden ermorden zu wollen. In Frage kamen dafür mein Mann als Überbringer der schlechten Nachricht, Laura, die offensichtlich nicht in der Lage war, einen Hund verschifft zu kriegen, oder ein Mitarbeiter von Delta Airlines, die den Hund in Philly angenommen hatten, obwohl die Papiere für einen Weiterflug nach Frankfurt nicht korrekt waren. Da weder mein Mann noch Laura greifbar waren, machte ich mich auf den Weg zu Delta Airlines Cargo auf dem Frankfurter Flughafen. Dort bestätigte man mir, dass der Hund nicht auf der Maschine war, weil er aber auch nie dafür gebucht war. (???) Denn das hätte er bereits gestern im System sehen können. Er erklärte mir, dass der Hund einmal korrekt für Freitag gebucht war (ach neee…), sowie am Samstag von Philadelphia nach Atlanta. Aber eben nicht weiter nach Frankfurt. Dieser Weiterflug nach Frankfurt wäre auch bis jetzt noch nicht avisiert worden, denn das würde er ja wieder im System sehen können. Auf meine Frage, ob ich nicht von hier den Flug buchen könne, verneinte er. Er empfahl mir, Delta Cargo am Abend so um 23.00 Uhr anzurufen, dann wüsste man, ob der Hund in der Maschine nach Frankfurt säße. Warum der Hund in Atlanta letztendlich festgehalten würde, wüsste er auch nicht. Das könnte mir nur Laura mitteilen. Die gesamte Mitarbeiterschaft des Cargo Offices sah mich mitleidig an ob der Tatsache, dass ich ja sooo weit aus Bremen angereist wäre… Ein Typ mit enormen Segelohren grinste mich an und meinte, ich sollte mir hier ein nettes Hotelzimmer nehmen. Auf Grund meines offensichtlich mordlüsternen Gesichtsausruckes sagte er dann lieber nichts mehr. Besser so…

Inzwischen waren Angelika und ihr Mann Gerhard eingetroffen. Wir kamen überein, dass ich erst einmal mit zu Angelika nach Katzenbach hinter Mainz fahren solle, damit ich von der Fahrt entspannen und mit Laura beratschlagen konnte, was jetzt zu tun sei. Ein erneutes Gespräch mit Laura via Telefonkonferenz bracht absolut nichts Neues. Sie wüsste nicht, was an den Papieren nicht stimmte und was jetzt mit Opus geschehen würde. Ich vereinbarte mit ihr, falls er am Sonntag nicht weiterfliegen könne sollte sie ihn mit dem Auto in Atlanta abholen und erstmal wieder zu sich nach Hause holen. Am Sonntag Abend nach einem einschläfernden Tatort rief ich ziemlich mutlos bei Delta Cargo in Frankfurt an. Aber siehe da: Opus war im Flieger!!!!

Frankfurt - der vierte Versuch. Angelika musste arbeiten, also bin ich alleine von Katzenbach nach Frankfurt gefahren. Kurz vor der Abfahrt ein diensteifriger Anruf bei Angelika: „Hier ist Delta Cargo Frankfurt, guten Morgen Frau Noelle. IHR HUND IST DA, sie können ihn jetzt abholen“. Na dann mal los!!

In Frankfurt zuerst zu Delta Cargo um die Frachtpapiere zu bekommen. Wieder die gleiche Besetzung wie am Vortag. Der Typ mit den Segelohren feixte mich an: „Na Frau Noelle!?! (wie peinlich, der kannte meinen Namen noch..) Mal eben wieder aus Bremen angereist?“ Ich war kurz davor, ihm seine Segelohren um den Kopf zu wickeln, aber auf Grund der Aussicht, nun endlich meinen Hund in Empfang nehmen zu können, war ich ausgesprochen milde gestimmt… Er war mit diesen Ohren schon gestraft genug.

Es ging dann unerwartet reibungslos weiter, nach 2 Stunden hatte ich alles und jeden bezahlt und wartete vor dem Tor der Animal Lounge auf die Flugbox mit Opus. Jetzt würde ich ihn das erste Mal live zu sehen bekommene und war gespannt, wie der die lange Reise überstanden hat. Eine Tierpflegerin half mir, ihn in mein Auto zu hieven. 

Cargo

Ich sah erst nur seinen Kopf, aber das reichte schon: ein perfektes Pendant zu meiner Hazel! Tolles Gesicht, wunderschöne ausrucksvolle Augen und ein neugieriger, gut gelaunter Opus!!

Ab nach Mainz zurück zu Angelika. Dort konnte er endlich auf dem Gelände herumtoben und sich strecken. Ein toller Hund mit enormem Gangwerk und einer fantastischen Ausstrahlung!

Wir machten ein paar schnelle Bilder, die ganz gelungen sind:

Opus Ankunft

Opus blieb nicht lange bei Angelika,  er zog zu Gesa und ihrer Familie nach Hannover und hat sich dort als Familienhund gut eingelebt:

Gesa und Opus